Jochen Scholz hat bereits in der Vergangenheit mit seinen fundierten Beiträgen für hochrote Köpfe bei den gleichgeschalteten Medien gesorgt. So als er zum Beispiel in einem Interview auf die Diskrepanzen zwischen Berichterstattung und den tatsächlichen Gründen der deutschen Beteiligung am Jugoslawienkrieg im Jahre 1999 hinwies. Scholz setzte ebenfalls seine Fragezeichen zu den Umständen der Anschläge des 11. September: Wie konnten 19 teppichmesserschwingende Studenten davon ausgehen, dass die komplette Flugabwehr der USA an diesem Tag versagt? Scholz gibt einen tiefen Einblick in die Ungereimtheiten unter militärischem Blickwinkel und erklärt überdies auch noch die wirkliche Bedeutung der “Global Missile Defense” in Polen und Tschechien, was uns nahtlos zur heutigen Situation in der Ukraine führt. Hier als erstes der offene Brief an Putin, zuletzt finden Sie das Interview indem die Hintergründe dazu erklärt werden.
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Sehr geehrter Herr Präsident!
In Ihrer Rede vor der Staatsduma baten Sie um Verständnis bei den Deutschen.
Wir sind deutsche Staatsbürger, die die Nachkriegszeit mehrheitlich in der Westhälfte Deutschlands erlebt haben. Als der Kalte Krieg 1990 beendet und unser Land vereinigt wurde, ging ein Aufatmen durch die Welt, weil die stets drohende Gefahr einer nuklearen militärischen Auseinandersetzung gebannt schien, die den gesamten Globus in Mitleidenschaft gezogen hätte.
Deutschland wäre ausgelöscht worden.
Den entscheidenden Beitrag zur Befreiung Europas vom Nationalsozialismus hat, unter unvergleichlichen Opfern, die Sowjetunion geleistet. Gleichwohl war sie 1990 bereit, die deutsche Wiedervereinigung zu unterstützen, 1991 die Warschauer Vertragsgemeinschaft aufzulösen und die NATO-Mitgliedschaft Gesamtdeutschlands zu akzeptieren. Dies wurde vom Westen nicht honoriert.
Der damalige Botschafter der USA in Moskau (1987 bis 1991), Jack Matlock, hat vor wenigen Tagen in der Washington Post bestätigt, dass Präsident Bush zugesagt hatte, die Großzügigkeit Präsident Gorbatschows nicht auszunutzen. Die Ausdehnung der NATO bis in ehemalige Sowjetrepubliken, die Errichtung von Militärstützpunkten in ehemaligen Warschauer Vertragsstaaten und der Aufbau eines Raketenabwehrschirms in Osteuropa bei gleichzeitiger Kündigung des ABM-Vertrages seitens der USA sind nicht nur eklatante Wortbrüche.
Diese Maßnahmen können auch von uns nur als Machtprojektion der westlichen Führungsmacht verstanden werden, die gegen die von Ihnen betriebene staatliche und ökonomische Konsolidierung Ihres Landes nach Ihrem Amtsantritt im Jahr 2000 gerichtet sind. Keir A. Lieber und Daryl G. Press haben 2006 darüber hinaus in „Foreign Affairs“ mit ihrem Artikel „The Rise of U.S. Nuclear Primacy” überzeugend dargelegt, dass der Raketenabwehrschirm einen nuklearen Erstschlag zur nuklearen Neutralisierung Russlands ermöglichen soll.
Diese Vorgeschichte in geraffter Form bildet den Hintergrund ab, vor dem wir die Ereignisse in der Ukraine seit November 2013 beurteilen. Inzwischen ist vielfach dokumentiert, dass die USA die berechtigten Proteste der ukrainischen Bevölkerung für ihre Zwecke instrumentalisiert haben. Das Muster ist aus anderen Ländern bekannt: Serbien, Georgien, Ukraine 2004, Ägypten, Syrien, Libyen.
Auch die Störfaktoren Europäische Union und OSZE wurden, postwendend, innerhalb von zwölf Stunden nach dem von den Außenministern des Weimarer Dreiecks ausgehandelten friedlichen Machtwechsel unter Zuhilfenahme faschistischer Kräfte ausgeschaltet. Wer hinter der jetzigen Putschregierung in Kiew steht, zeigen die Partner auf der Website der Open Ukraine Foundation des amtierenden Ministerpräsidenten.
Die inner- und völkerrechtlichen Fragen zur Sezession der Krim werden unterschiedlich beantwortet. Wir wollen die Vorgänge hier nicht juristisch, sondern ausschließlich politisch bewerten und einordnen. Vor dem Hintergrund der Entwicklung in Europa seit 1990, der Dislozierung der rund 1000 US-Militärbasen weltweit, der Kontrolle der Meerengen durch die USA und der von den Gewalttätern des Majdan ausgehenden Gefahr für die russische Schwarzmeerflotte sehen wir die Sezession der Krim als eine defensive Maßnahme mit einer gleichzeitigen Botschaft: bis hierher und nicht weiter! Der entscheidende Unterschied zur Unabhängigkeits-erklärung des Kosovo ist, dass hierfür mit dem völkerrechtswidrigen Luftkrieg der NATO – leider mit Beteiligung Deutschlands – erst die Voraussetzung geschaffen wurde.
Sehr geehrter Herr Präsident, Sie haben bereits vor knapp vier Jahren für eine Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok geworben. Sie wäre die ökonomische Basis für das „Gemeinsame Haus Europa“. Die Ukraine könnte eine ideale Brückenfunktion für die künftige Kooperation zwischen der von Ihnen angestrebten Eurasischen Union und der Europäischen Union einnehmen, nicht zuletzt in kultureller Hinsicht. Wir sind überzeugt, dass die massive Einflussnahme der USA das Ziel hatte, diese Brückenfunktion auszuschalten. In der EU-Kommission haben sich diejenigen Kräfte durchgesetzt, die die Politik der USA gegen Russland unterstützen. Die Rede des Geschäftsführenden Generalsekretärs des Europäischen Auswärtigen Dienstes, Pierre Vimont, am 14. März dieses Jahres ist insofern eindeutig (EurActiv: „EU shunned from US-Russia meeting on Ukraine“).
Sehr geehrter Herr Präsident, wir bauen darauf, dass Ihre historische Rede im Jahr 2001 im Deutschen Bundestag auch künftig die Grundlage für Ihr Handeln gegenüber der EU und Deutschland bilden wird. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen keine Konfrontation mit der Russischen Föderation wünscht und Verständnis für die russische Reaktion auf die Ereignisse in der Ukraine aufbringt. Wir verkennen nicht die Schwierigkeiten, denen die deutsche Politik als Mitglied der EU und der NATO in Bezug auf Russland ausgesetzt ist, sie sind auch Ihnen bekannt. Zumindest erwarten wir jedoch, dass die Bundesregierung nach dem alten Römischen Rechtsgrundsatz audiatur et altera pars handelt. Dies wurde im Zusammenhang mit der Nachbarschaftspolitik der EU im Fall der Ukraine unterlassen.
Russland hat seine im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommenen 27 Millionen Menschen selbst im Kalten Krieg nicht gegen Deutschland politisch instrumentalisiert. Diese innere Größe allein verdiente eine andere Qualität in den Beziehungen zwischen unseren Ländern. Die Menschen in Deutschland haben hierfür ein feines Gespür: Als sich 1994 die „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ mit einem Auftritt ihres Musikkorps auf dem Platz vor der Bundeskunsthalle in Bonn aus Deutschland verabschiedete, spielten sich bewegende Szenen zwischen den zahlreichen Zuschauern und den Musikern ab. In diesem Zusammenhang fällt uns zu der aktuellen Berichterstattung und Kommentierung der deutschen Medien nur ein treffendes Adjektiv in englischer Sprache ein: disgusting.
Sehr geehrter Herr Präsident, mit unseren bescheidenen Mitteln als einfache Staatsbürger werden wir dazu beitragen, dass die beabsichtigte Spaltung Europas nicht gelingt, sondern die Ideen von Gottfried Wilhelm Leibniz zu neuem Leben erweckt werden. Wir sind überzeugt: nur wenn die Staaten und Völker des eurasischen Doppelkontinents ihre Angelegenheiten miteinander friedlich, respektvoll, kooperativ, auf der Grundlage des Rechtes und ohne Einmischung von außen regeln, wird dies auch auf die übrige Welt ausstrahlen. Wir verstehen Sie in diesem Sinn als Verbündeten.
Für Ihre jetzige, und hoffentlich auch die nächste Amtsperiode wünschen wir Ihnen Kraft, Stehvermögen, Klugheit und Geschick.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Jochen Scholz, Oberstleutnant a.D.
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Der Brief kann beliebig kopiert und weiterversendet werden, die ursprüngliche Quelle befindet sich hier.
Hier noch das Interview, welches wir 2009 mit Jochen Scholz führten:
Diesen Heiligabend werden wir so schnell nicht vergessen. Für all die vielen, die Weihnachten 2020 alleine zu Hause verbringen (müssen), sind wir mit dem Home Office da. Heute haben wir sogar einen ganz speziellen Gast: Der wirklich wahre Weihnachtsmann ist bei uns der Sendung und gibt einen Überblick über den derzeitigen Auslieferungsstatus der diesjährigen Weihnachtsgeschenke.
...Für freie Meinungsäußerung musste die Generation unserer Großeltern um ihr Leben fürchten. Die Nachfolgegeneration, welche im Osten Deutschlands aufwuchs musste mit monatelangen Haftstrafen rechnen, wenn man zu laut seine subversiven Gedanken äußerte. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Heute werden Systemkritiker einfach gelöscht – bei YouTube, bei Spreadshirt oder Paypal. Der Despotismus ist zwar geblieben, […]
...Sonntag ab 21 Uhr gehen wir mit Homeoffice wieder live auf Sendung.
...Für unsere aktuelle Tacheles Sendung haben wir heute erneut einen Strike von YouTube kassiert. Dies bedeutet für uns, dass wir erneut 14 Tage für Uploads und Livestreams gesperrt sind. Damit ist natürlich auch unser ganzer Kanal akut bedroht. Die Zensurwelle greift weiter um sich und viele Kanäle wurden in den letzten Woche gesperrt. Wir weichen […]
...SAMSTAG GEHT ES UM ALLES! Wird die deutsche Nationalelf gegen die Schweden…ähm…gewinnen? Obsiegen? Triumphieren? Wir wissen zwar nicht richtig, wie man über Fußball berichtet, und deshalb tun wir es auch nicht – aber eine Sache steht fest: Wir wissen genau, wie Alles ausgeht! Details dazu gibt es in unserem hauseigenen, brandneuen, inoffiziellen Hit zur #WM2018. […]
...Seit 1977 lebt Imad Karim, dessen heimatliche Wurzeln im Libanon liegen, in Deutschland. Hier arbeitet er als Regisseur, Drehbuchautor und Fernsehjournalist. Imad Karim sprach am 5. Mai 2018 auf dem Neuen Hambacher Fest. Hier seht ihr die komplette Rede. (Quelle: YouTube Eingeschenkt.TV)
...Thilo Sarrazin ist Volkswirt, Autor und Mitglied der SPD. Am 5. Mai 2018 sprach er auf dem Neuen Hambacher Fest. Hier seht ihr die komplette Rede. (Quelle: YouTube Eingeschenkt.TV)
...Jörg Meuthen ist Wirtschaftswissenschaftler, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg und seit Juli 2015 einer von zwei Bundessprechern der AfD. Am 5. Mai 2018 sprach er auf dem Neuen Hambacher Fest. Hier seht ihr die komplette Rede. (Quelle: YouTube Eingeschenkt.TV)
...Vera Lengsfeld ist Politikerin und Publizistin. Schon zu DDR Zeiten gehörte sie der Bürgerrechtsbewegung an und war in verschiedenen Oppositionsgruppen tätig. In den 90er Jahren war Vera Lengsfeld Mitglied der Partei Bündnis90/Grüne, später ab 1996 trat sie der CDU bei. Am 5. Mai 2018 sprach sie auf dem Neuen Hambacher Fest. Hier seht ihr die […]
...Joachim Starbatty ist Ökonom und Politiker. Er war langjähriges Mitglied der CDU und später Mitglied der AfD, aus welcher er im Jahr 2015 wieder austrat. 1997 zog Joachim Starbatty vor das Bundesverfassungsgericht, um den Euro zu stoppen, 2008 wollte der Ökonom den Vertrag von Lissabon kippen. 2011 klagte Starbatty beim Bundesverfassungsgericht gegen die Subventionen gegen […]
...„NEIN ZUM KRIEG“: Mit einer unmissverständlichen Botschaft an die Regierenden protestierten aufgebrachte Bürger gegen die völkerrechtswidrige Unterstützung des Angriffskrieges gegen Syrien. Die Bundesregierung erklärt zwar, an militärischen Einsätzen mit der Bundeswehr nicht teilnehmen zu wollen, begrüßte andererseits aber ausdrücklich den Angriff von USA, Großbritannien und Frankreich, gegen angebliche „Giftgaseinrichtungen“ Präsident Assads. Was unsere Regierung allerdings […]
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Schade dass Deutschland und EU von amerikas arschkriecher regiert wird.
Und in Deutschland kein kraft gibt, welches für Wohlstand den deutschen kümmert.
russen verlangen von Deutschland nichts und ist ein Feind (medien), „Freunschaft“ mit amerika
kostet milliarden und die sind „freunde“.
tja……
Wird Frau Merkel und Herr Obama irgendwann zu der Einsicht kommen das sie in Ukraine die Faschisten „das Wasser reichen“ oder bleibt der Verstand auf die Ebene von Frau Psaki.
die Worte hör ich wohl – allein der Glaube fehlt…
Hoffen wir gemeinsam, dass das Volk (die die noch denken können und nicht total verblödet sind) weise genug sind, sich nicht von den Kriegstreibern vor den Karren spannen zu lassen. Das sie überlegen und zu der Einsicht kommen, dass Deutschland näher an Russland ist als Amerika – und somit zuerst die Auswirkungen einer Konfrontation spüren würde. Ein Krieg würde Europa in Schutt und Asche legen, zuerst, und Amerika hätte dann mehrere Probleme gelöst… Sie wären allein auf der Welt!